Neue Version des Assurance Manual des ResponsibleSteelTM Standards veröffentlicht

Im Dezember 2023 wurde die Version 2.0 des Assurance Manual veröffentlicht. Sie spiegelt die Erfahrungen der ersten Audits und das Feedback der Zertifizierungsstellen und zertifizierten Standorte wider und bildet die Grundlage für die Audits ab 2024.

Im Juli 2021 wurde das erste Stahlwerk nach dem ResponsibleSteelTM Standard zertifiziert. Die Zahl an zertifizierten Standorten beträgt mittlerweile 72, verteilt auf fünf Kontinente.

Die GUTcert betreut die Zertifizierung von ArcelorMittal für die Standorte Eisenhüttenstadt, Bremen, Duisburg und Hamburg und die Thyssenkrupp Europe Steel Ag, Standort Duisburg. Auch die Erfahrungen aus diesen Audits ist in die Version des Assurance Manual eingeflossen.

Das „neue“Assurance Manuel soll zudem die Prozesse von ResponsibleSteel weiter vereinheitlichen und stärken. Dafür wurde in Version 2.0 die Sanktionsfähigkeit bei Verfahrensabweichungen von Seiten ResponsibleSteel gestärkt.

Bis zum 15. Juli 2024 gibt es für die Zertifizierungsstellen eine Übergangsfrist, um ihre Verfahren gemäß Assurance Manual 2.0 anzupassen und zu gewährleisten, dass die neuen Anforderungen eingehalten werden.

Assurance Manual 2.0 – die wichtigsten Änderungen

  • Stärkeres Augenmerk liegt auf Vor-Audit-Verfahrensprozessen, um zu gewährleisten, dass Planung und Budgetierung angemessen sind.
  • Das Konzept rund um die „Risikoklassifikation“ hat an Bedeutung gewonnen: Das hat Auswirkungen auf die Einbindung von Stakeholdern und Maßnahmen der Zertifizierungsstellen.
  • Die Anforderungen zum Einbinden von Stakeholdern während des Audits wurden erweitert, sodass in einigen Fällen Stakeholder-Interviews bereits zum Stage-1-Audit durchgeführt werden müssen.
  • Die Regeln zur Mindestauditzeit und zum Anfertigen der Prüfberichte für einzelne Standorte und Standort-Cluster wurde präzisiert.
  • In die Arbeit des Assurance Panels von ResponsibleSteel wird ein risikobasierter Ansatz eingeführt, der in den neuen Dokumenten berücksichtigt wird.
  • Es wird eine stärke interaktive Kontrolle zwischen ResponsibleSteel und den Zertifizierungsstellen geben, damit die von ResponsibleSteel vorgegebenen Prozesse ordnungsgemäß angewendet werden und zu gewährleisten, dass die Zertifizierungsstellen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.
  • Die Zulassungsbereiche und Qualifikationsanforderungen für Auditorinnen und Auditoren sind jetzt spezifischer, um die Breite und Tiefe des ResponsibleSteel-Standards widerzuspiegeln.

Für Unternehmen bildet der ResponsibleSteel™ International Standard V2.0 weiterhin die Grundlage zur Zertifizierung.

Interessant ist noch anzumerken, dass zwischen ResponsibleSteel und IRMA (Inititive for Responsible Mining Assurance) eine strategische Partnerschaft besteht. IRMA ist das einzige globale Multi-Commodity-Assurance-Programm für verantwortungsvollen Bergbau.

Haben Sie Fragen oder Hinweise zum Thema ResponsibleSteel? Wenden Sie sich gerne an Hannes Kaiser.

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